Mein Start in den Tag war nicht ganz optimal. Ich bin zuerst unter die Dusche, Urs und Alice konnten noch ein wenig im Bett bleiben. Aber kaum war ich endlich bei der Dusche angekommen, ist mir wieder eingefallen, dass sie hier ja 50 Cents für 5 Minuten duschen wollen. Also wieder alles zurück, Geld holen (das ich am Abend vorher sogar parat gelegt hatte) und endlich unter die Dusche. Ich war grad mittendrin, Shampoo in den Haaren, Rasierer in der Hand, da stellt doch das Wasser ab! Bei anderen Campingplätzen gibt es wenigstens noch kaltes Wasser, aber hier nicht mal das. Mir blieb ja nicht viel anderes übrig als mich trotzdem abzutrocknen und das Shampoo unter kaltem Wasser im Waschbecken auszuwaschen. Auf unser Bad zuhause freue ich mich sehr!
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Besuch zum Frühstück |
Wir sind heute nicht weit gefahren. Unser erster Stopp war in Waitangi für etwas Geschichte. Verglichen mit europäischen Ländern hat Neuseeland kaum Geschichte. Es ist das Land, das am allerletzten Besiedelt wurde, von Maori. Vor etwa 400 Jahren hat ein Holländer, Abel Tasman, das Land als erster Europäer gesehen, aber wegen nicht freundlichen Treffen mit den Maori wieder das Weite gesucht. Erst etwa 150 Jahre später kam James Cook und hat das Land unter die Englische Flagge gestellt. In Waitangi wurde einige Jahrzehnte später ein Vertrag zwischen Maori und den Engländern unterzeichnet, der das Landeseigentum und den -verkauf regeln sollte. Das Haus des vermittelnden Engländers steht noch und auch das Meeting-Haus der Maori. Das Meeting-Haus wird heute noch aktiv verwendet für Zusammenkünfte und Hochzeiten. Es ist mit aufwändigen Schnitzereien geschmückt und es finden Vorführungen von Maori-Tänzen statt.
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Meeting-House der Maori |
Es gibt auch noch ein Kriegsschiff zu bewundern. Jedes Jahr am Nationalfeiertag, dem Waitangi-day, wird es zu Wasser gelassen. Man braucht 80 Ruderer um es zu bewegen, zusätzlich haben 150 Krieger darauf Platz. Die Kriegsschiffe werden aus Kauri-Bäumen geschnitzt. Von diesen Riesenbäumen werden wir noch mehr sehen in den nächsten paar Tagen.
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Maori-Kriegsschiff |
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Aus diesem Kauri wurde das Kriegsschiff gefertigt |
Danach sind wir schon zu unserem nächsten Campingplatz gefahren, wo wir um kurz nach Mittag angekommen sind. Da das Wetter in den nächsten Tagen etwas weniger schön aussieht, aber heute noch die Sonne geschienen hat, haben wir einen Tag am Meer eingelegt. Dieser Campingplatz liegt direkt am Meer. Wir sind uns einig, dass dies der schönste Platz am Meer ist, den wir auf der ganzen Reise hatten, vor allem auch weil es nicht viele andere Gäste gibt. Alice konnte den ganzen Nachmittag über die Wiese laufen und am Strand entlanglaufen. Es zieht sie immer zum Wasser und wenn wir sie nicht reinlaufen lassen, gibt es ein grosses Geschrei. Aber gebadet wird eben doch nur ohne Kleider und Schuhe. Nach dem wir alle mit dem Mittagessen fertig waren, durfte sie dann endlich baden.
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Zmittag am Strand |
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Alice geniesst das Meer |
Den Nachmittag haben wir vor allem damit verbracht am Strand und auf dem Campingplatz umherzulaufen und mit Alice unsere Runden zu drehen. Sie konnte so richtig viel laufen und war am Abend auch dementsprechend müde. Wir haben auch noch einen ganz kleinen Spaziergang auf den angrenzenden Hügel gemacht, wo es nicht nur eine wunderschöne Aussicht gibt, sondern auch ein Denkmal für die Rainbow Warrior steht. Dieses Schiff von Greenpeace wurde in Auckland 1985 von den Franzosen versenkt, weil es als nächstes gegen die Atomtests in Französisch-Polynesien protestieren wollte. Das Wrack wurde noch einmal gehoben und hier vor der Küste endgültig versenkt. Man kann heute Tauchgänge zum Schiff unternehmen.
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Aussicht über die Matauri Bay |
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Matauri Bay. Unten rechts steht unser Camper |
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Rainbow Warrior Denkmal |
Kaum ist die Sonne untergegangen, ist es mit dem schönen Wetter vorbei. Mittlerweile regnet es und der Wind wackelt an unserem Camper. Mal sehen, ob wir morgen früh vor lauter Wolken einen Sonnenaufgang zu sehen bekommen.
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