Gestern sind wir von Paraparaumu an der südlichen Westküste weiter in Richtung Norden gefahren. Es gab nichts Besonderes zu sehen, wir wollten so weit wie möglich fahren. Bis zu unserem Ziel, dem Mount Taranaki konnten wir es nicht schaffen, aber wenigstens so weit wie möglich daran.
Der Tag war darum auch eher öd, die Landschaft langweilig (Felder, Schafe, Kühe, Pferde) und flach. Nach Wanganui wurde es etwas hügeliger und interessanter, aber dann mochte Alice nicht mehr. Jedes Spielzeug flog nach wenigen Sekunden zum Boden, sie hat fast nur noch gemotzt und so wollten wir in Weaverly auf den Campingplatz. Nur hätte man dafür in der Bibliothek bezahlen sollen und die war schon zu :-/ Um Alice und uns etwas aufzuheitern sind wir in den Lebensmittelladen neben der Bibliothek, sie durfte laufen und Urs hinterher. Sie stürzt sich auf alles, was Tiere drauf hat, das Toilettenpapier mit Hundewelpen drauf ist ein Highlight. Wir haben uns einen Kaffee gegönnt, aus einer richtigen Maschine, morgens gibts ja nur Instantkaffee. Der Kaffee war aber so schlecht, Urs behauptet, es sei der schlechteste gewesen, den er je in seinem Leben getrunken hätte. Immerhin hat Alice nach der Ablenkung die nächste halbe Stunde Fahrt wieder besser gemeistert.
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Mount Taranaki |
Wir sind auf einem sehr, sehr kleinen Campingplatz gelandet mit ganz einfacher Infrastruktur, aber herrlich am Meer gelegen und mit sehr netten Leuten.
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Küste bei unserem Campingplatz in Hawera |
Ab dann war der Tag gerettet. Alice konnte die riesige Wiese erkunden und hat ganz plötzlich Urs Hand losgelassen und ist alleine losgelaufen! Ab dann konnte man sie nicht mehr bremsen, sie wollte immer wieder allein laufen und ist bestimmt schon 10m alleine gelaufen :-) Sie war so stolz auf sich selber und hat immer wieder geklatscht.
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Alice läuft! |
Alice hat so gut geschlafen wie schon lange nicht mehr und wir darum auch. Sie hat wieder im Pijama ihre Schuhe eingesammelt und auf die Tür gezeigt. Also ist Urs mit ihr raus und ich habe Frühstück gemacht.
Bis zu unserem Ziel, dem Mount Taranaki mussten wir nur noch eine knappe Stunde fahren. Mount Taranaki ist ein Vulkan, der als einzige Erhebung in der Landschaft steht und ist daher weitherum sichtbar. Wie die meisten Berge hier in Neuseeland ist er meistens in Wolken versteckt, aber wir haben heute wieder Glück gehabt.
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Mount Taranaki |
Vom Visitor Center, das auf ca 1000m liegt, sind wir einem zweistündigen Weg gefolgt, dem Veronica Loop Track, der erst 45 Minuten den Berg hochging und nachher durch ganz überwachsene, schmale Wege in einem Bogen wieder nach unten führt. Der Wald hier ist ganz dicht und mit Moos überwachsen.
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Mount Taranaki |
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Aussicht vom Veronica Loop Track |
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Veronica Loop Track - wo ist der Weg? |
Auf dem Rückweg war Alice schon wieder ganz müde, sie wäre schon in der Kraxe fast eingeschlafen, aber da gibt es eben so viel zu sehen. Kaum losgefahren, ist sie beim Büechli anschauen eingeschlafen :-) Ohne eines ihrer Bücher geht im Moment gar nichts, beim Wickeln, Autofahren, rumlaufen - immer muss ein Buch dabei sein.
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Alice schläft mit Buch |
Wir sind bis New Plymouth gefahren, eine doch sehr grosse Stadt für neuseeländische Verhältnisse. Der Campingplatz hier ist das pure Gegenteil zu dem gestern, sehr voll und sehr teuer. Aber die Lage ist fast nicht zu schlagen, direkt am Meer. Wir konnten vom Camperbett aus den Sonnenuntergang bewundern und jetzt hören wir das Meer rauschen. Die Aussicht wird einfach durch den riesigen Hafen getrübt. Es gibt hier viel Öl und Gas und vor der Küste wird nach Öl gebohrt.
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Campingplatz in New Plymouth |
Auf dem Campingplatz sind viele Leute, die tagsüber Fischen waren. Gegenüber des Spielplatzes ist der Platz für das Waschen der Boote und heute nachmittag kam eines nach dem nächsten. Es gibt auch extra eine separate Stelle, an der man die Fische ausnehmen und gleich kühlen kann. Fischen ist hier in Neuseeland sehr wichtig und eine beliebte Freizeitbeschäftigung.
Bravo Alice!
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