Am Morgen gab es eine grosse Portion Tiere für Alice, wir waren in einer Farm-Show im Agrodome. Es war wirklich eine Show, mit Animator, Leute auf die Bühne holen und Arme-in-die-Höhe-Spielen - aber dafür war es nicht schlecht ;-)
Wir haben 19 verschiedene Arten von Schafen gesehen, konnten das Scheren eines Schafes mitverfolgen und zuschauen wie ein Hund eine kleine Schafherde zusammentreibt. Alice hat gestaunt, immer wieder auf die Schafe auf der Bühne gezeigt und eifrig mitgeklatscht.
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Hirtenhund in Action |
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Farm-Show |
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19 Sorten Schafe |
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Schafe scheren |
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Alice bestaunt die Schafe |
- es so viele verschiedene Schafarten gibt?
- es 35 Millionen Schafe gibt in Neuseeland (bei 4.5 Millionen Einwohnern)?
- ein professioneller Schaf-Scherer ca 45 Sekunden braucht um ein Schaf zu scheren?
- die Wolle vom Bauch und Füdli der Schafe nur Sachen verwendet wird, die eingefärbt werden, z.B. Socken?
- es Schafe gibt, die man gar nicht scheren muss, man kann die Wolle einfach wegziehen?
Es gab auch noch einen Streichelzoo mit Meerschweinchen, Angora-Häschen, Ziegen-Babys, Alpakas, einer Kuh, Gänsen, Rehen (!) und natürlich Lämmern. Alice wollte am liebsten alle Tiere gleichzeitig sehen, aber im Gehege war ihr dann doch nicht ganz wohl. Schnell wieder auf Mamis Arm.
Nach dem Mittag sind wir zu den “Rainbow Springs”. Neben vielen anderen Tieren gibt es hier Kiwis und wegen denen waren wir da. Kiwis sind nicht nur eine Frucht, sondern auch das Nationaltier von Neuseeland. Sie sind vom Aussterben bedroht und in den Rainbow Springs gibt es eine Aufzuchtstation. Kiwis sind eigentlich nachtaktive Vögel, die sich aber in den Jahrhunderten, in denen Neuseeland mit keinem anderen Land Kontakt hatte, immer weiter in Richtung eines Säugetieres entwickelt haben. Sie haben keine Flügel mehr und können nicht fliegen und sich daher kaum gegen eingeschleppte Raubtiere wehren. Ihre Eier liegen auf dem Boden und werden gerne von Possums gefressen. Niemand in Neuseeland mag darum Possums.
Die Mitarbeiter der Aufzuchtstation suchen in der Natur die Eier der Kiwis, bringen sie zur Station, wo die Kiwis schlüpfen und ein halbes Jahr später werden sie wieder freigelassen. Dann sind sie so gross, dass sie eine gute Überlebenschance haben.
Da Kiwis nachtaktiv und so selten sind, sieht man sie in freier Wildbahn so gut wie nie. Damit man sie hier beobachten kann, wurde ihr Rhythmus umgestellt, sie leben also nach Schweizer Zeit ;-) Im Raum ist es fast ganz dunkel und Fotos kann und darf man nicht machen. So konnten wir zwei Kiwis beobachten, wie sie mit ihrem langen Schnabel im Boden nach Würmern suchen. Ich hatte mir Kiwis kleiner vorgestellt, ein ausgewachsener Kiwi kann aber schon 40cm hoch werden.
Wir durften auch in die Aufzuchtstation hineinblicken. Durch Glaswände konnten wir beobachten, wie ein Kiwi-Baby (es heisst “Smokey Joe”) gewogen und mit einem Chip versehen wurde. Die meisten Kiwi-Babys sind schon geschlüpft, es sind nur noch ganz wenige auf der Station. Kiwis haben nur ein Junges pro Jahr und die schlüpfen im Frühling und Sommer. Durch den Chip kann man später den Kiwi wieder finden und mit ihm vielleicht auch ein weiteres Ei.
Ganz spannend finde ich was Kiwis auf sich nehmen um ein Baby aufzuziehen. Kurz bevor das Ei gelegt wird, nimmt es etwa einen Drittel des Körpers der Mutter ein. Die Kiwi-Mama kann die letzte Woche gar nichts mehr essen, sie hat keinen Platz mehr dafür. Ein Kiwi-Ei ist sehr gross, eher so gross wie ein Straussen-Ei. Ein Kiwi ist aber viel kleiner als ein Strauss, man würde erwarten, dass er etwa ein Ei legt, das so gross ist wie ein Hühnerei. Wenn das Ei gelegt ist, dann übernimmt der Kiwi-Papa und brütet das Ei aus.
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Ein ausgestopfter Kiwi |
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Auf Kiwis muss man gut aufpassen |
Die restlichen Tiere haben wir uns nicht angesehen, da die alle draussen waren und es in der Zwischenzeit heftig geregnet hat.
Den Rest des Tages haben wir auch rumgebracht, aber ich bin froh, dass wir morgen weiterfahren und dann wieder ein “richtiges” Programm haben.
Wo ist jetzt gerade der nasseste Ort in ganz Neuseeland? Genau, in Rotorua!
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