Dienstag, 4. März 2014

Motueka - Wharariki, Sonntag 2.3.2014 und zurück am Montag 3.3.2014

Am Sonntag sind wir von Motueka aus weiter in Richtung Nordwesten der Insel gefahren. Die Fähre auf die Nordinsel legt in Picton, im Nordosten ab. Wir werden also den Weg wieder zurückfahren. Der Nordwesten der Insel wird darum auch etwas weniger oft von Touristen besucht, vor allem wenn sie nicht so viel Zeit haben.

Die Küste hier heisst Golden Bay, hier wurde früher viel Gold gefunden. Bekannt ist der Farewell Spit, eine schmale Landzunge aus Sand, die weit ins Meer hinausragt. Es gibt keine befestigten Strassen auf dem Farewell Spit, man kann ihn nur mit 4WD-Fahrzeugen befahren, was wir aber nicht machen.

Wir haben erst eine kurze Wanderung zu einem Leuchtturm gemacht. Der Leuchtturm ist aber ganz modern und darum nicht so sehenswert wie man meinen könnte. Die Aussicht war aber beeindruckend.

Küste der Golden Bay


Farewell Spit

Hier oben ist es sehr, sehr windig. Konstant bläst es einem um die Ohren und rauscht in den Bäumen. Immerhin gibt es so keine Fliegen oder Mücken.

Der Campingplatz in Wharariki ist wieder ganz anders als der in Motueka. Sehr einsam und naturnah, und nur über eine Schotterstrasse zu erreichen - es hat kaum andere Gäste. Dafür gibt es zwei Pferde, eine Pfauenfamilie, Hühner und eine Schafherde. Die Pferde und Pfauen laufen frei auf dem Campingplatz herum. Alice ist begeistert, hat aber doch Respekt vor den grossen Pferden.


Für Alice trau sogar ich mich an ein Pferd heran

Wir campen wirklich direkt neben den Pferden

Gibts hier was zu essen?

Direkt hinter dem Campingplatz startet der Weg zum Strand. Dieser Strand ist wieder ganz flach und bei Ebbe viel grösser als bei Flut. Wir sind gerade zum Beginn der Ebbezeit an den Strand gelaufen.

Sanddünen am Wharariki Beach

Nach ein paar hundert Metern über Wiese geht der Weg über Sanddünen weiter. Da es so windig war, wurden wir regelrecht sandgestrahlt. Zum Glück hat Alice für einmal ihre Sonnenbrille aufgelassen. Das Laufen in den Sanddünen ist zwar angenehm, da der Sand herrlich warm und weich ist, aber auch sehr anstrengend, da man oft tief einsinkt.

Urs und Alice in den Sanddünen

Dadurch dass sich das Wasser so weit zurückzieht, sind an den Felsen jede Menge kleine Muscheln zu finden. Auch hier ist das Meer zu rau, als dass man baden könnte, ausserdem ist es zu windig und dadurch zu kalt. Alices Eimer und Schaufel müssen leider im Rucksack bleiben.

Muscheln

Wharariki Beach

In der Mitte des Strandes ist ein grosser Felsen und davor befindet sich unser Ziel: beim Zurückziehen des Meeres bleibt Wasser in kleinen Pools zurück und in diesen Spielen regelmässig Baby-Seerobben, so auch heute :-)

Wir zählen acht Baby-Seerobben, die vergnügt im Wasser spielen, miteinander raufen und Sprünge vorführen. Etwa ein Dutzend Leute beobachtet sie mit uns aus einigen Metern Entfernung, trotzdem ist es ganz ruhig. Ich bin beeindruckt davon wie nah man an die Tiere herankommt, ohne Zaun und ohne dass jemand daraus ein riesiges Touristenziel gemacht hätte.

Da ist schon mal ein Robbenbaby


Acht Robbenbabys beim Spielen

So ein Robbenleben sieht sehr anstrengend aus!

Ganz schön schrumpelig

Da juckt was hinterm Ohr

Der Abend war windstill und nach dem Eindunkeln konnten wir direkt vom Bett aus jede Menge Sterne sehen, darunter das Kreuz des Südens und auch die Milchstrasse. So viele Sterne habe ich noch nie gesehen!

Die Nacht war unruhig, einmal nicht wegen dem Wirbelwind, der zwischen uns schläft, sondern weil es draussen wieder heftig gewindet und geregnet hat. Der Camper hat so gewackelt, dass die Jalousien an den Fenstern geklappert haben. Wir waren darum alle schon etwas früher wach. Wenn Alice aufwacht, kommt sie mit dem Kopf ganz nah, schaut ob man die Augen aufhat, grinst dann und sagt mit Nuggi im Mund “Hallo!”. Da vergisst man schnell, dass man gern noch eine Stunde geschlafen hätte.
Auch wenn es noch etwas früh war, wir konnten so richtig die Vorteile des Campers geniessen: ohne aufzustehen, einfach die Jalousien hochziehen und den Sonnenaufgang beobachten. Bald haben die Pferde direkt bei unserem Fenster gegrast, so war Alice für lange Zeit beschäftigt und wir konnten unter der warmen Decke liegen bleiben, so stellt man sich Camping doch vor ;-) Und als wenn das nicht genug gewesen wäre, gabs auch noch einen Regenbogen!

Irgendwann sind wir doch aufgestanden, haben es aus dem Campingplatz geschafft, ohne ein Pferd zu überfahren (durch taktisch geschickt eingesetzte Apfelschnitze) und haben uns noch das Cape Farewell angeschaut. Das ist der nördlichste Punkt der Südinsel und ausserdem das Gebiet, von dem James Cook damals nach seiner Entdeckung Neuseelands dem Land lebewohl gesagt hat, darum der Name.

Cape Farewell

Wir sind wieder den Weg nach Motueka zurückgefahren und haben wieder auf dem gleichen Campingplatz für eine Nacht einen Stellplatz genommen. Alice hat schon beim Reinfahren den Spielplatz gesehen und konnte kaum warten bis wir geparkt hatten.

Wir hatten noch einiges vor, vor allem Wäsche waschen, verschollene Sachen im Camper suchen und unser Bett vom Sand befreien. Die Wäsche war endlich gewaschen und aufgehängt, da kommt eine einzige riesige Wolke und schifft auf unsere frische Wäsche runter! Ich also durch den Regen und Wind wieder raus, alles wieder abgehängt, im Camper noch mehr Wäscheleinen gebastelt und das meiste irgendwie verteilt. Dann hat die Sonne wieder geschienen. Haha, danke! Tja, so ist Camping eben auch.

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